Kriegsspiele am Monte Faudo

Ganze eineinhalb Jahre hat man am süd-ost Hang des Monte Faudo Krieg gespielt - das was man im englischen "Airsoft" bezeichnet. Der Verein "Nucleo Ardente" mit Sitz in Diano Marina hat das für seine Mitglieder organisiert. Die Genehmigung für solche "Spiele" erfolgte am 23.08.2019 durch Beschluss des Rates der Gemeinde Dolcedo - wie MARCO CORRADI am 27.02.2021 in der STAMPA berichtete.

Nun wurde die Genehmigung widerrufen, da der Verein eine Reihe von Umwelt- und Brandschutzvorschriften nicht eingehalten hatte. So hatte Kontrollen des Gebietes ergeben, dass die Mitglieder der Gruppe nicht biologisch abbaubare Pellets als Munition verwendeten und im Gebiet durch die Kriegsspiele Flora und Fauna nicht geschützt werden. Bürgermeister Giovanni Danio hatte deswegen bereits am 03.02.2020 eine Abmahnung an den Verein gesandt.

Das Gebiet ist bei Wanderern und Orientierungsläufern aufgrund der großen Vielfalt an Wanderwegen, von denen viele für Trekking, Reiten oder Mountainbiken geeignet sind beliebt. Ziel der Verwaltung sei die Verbesserung, Erhaltung und Erneuerung unseres bewaldeten Erbes zu fördern. 

Rund um den Monte Faudo und den Monte Grande gab es in den letzten Kriegswochen des zweiten Weltkriegs erbitterte Kämpfe zwischen deutscher Wehrmacht und Partisanen. Bei Santa Brigida haben die Deutschen über 20 Partisanen die aus der Gegend stammten ermordet. Es ist also eine emotional belastete Gegend.

Auf der facebook-Seite der Gruppe erschließt sich die politische Gesinnung der Mitglieder nicht auf den ersten Blick. Natürlich können das nur ganz und gar verspielte junge Frauen und Männer sein, die zum Zeitvertreib strategische und taktische Aufgaben lösen. Oder gibt es da auch noch ganz andere Hintergedanken? Jedenfalls sollte eine Gemeindeverwaltung wie Dolcedo drei Mal überlegen, ob sie die Genehmigung für Kriegsspiele grundsätzlich erteilt. Mit der Einschätzung, ob es sich evtl. um eine extremistische Gruppe handelt, dürfte eine kleine Gemeinde überfordert sein.  Es wäre eher eine Sache des Verfassungsschutzes. Aber Dolcedo ist nun einmal eine Gemeinde geworden, die von den ausländischen Gästen lebt. Denn auch der Verkauf von Olivenöl und der Bauwirtschaft hängt unmittelbar vom Besuch ausländischer Gäste abhängen, und von den Eigentümern, die Verantwortung übernehmen und in Dolcedo investieren und so für den Erhalt der alten Dörfer sorgen. Und diese durch und durch dolcedoaffinen Ausländer können erwarten, dass Gemeinde und Einheimische mit Fingerspitzengefühl handeln. Bei dem Gedanken an Kriegsspiele um die Ecke beschleichen einen unangenehme Gefühle.

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