Im Zuge der EU-Sanktion gegen Russland und seine Oligarchen wegen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Italien nun auch Yachten von russischem Oligarchen in Häfen der italienischen Riviera di Ponente beschlagnahmt.
In Imperia-Porto Maurizio nahm die italienische Polizei die 65 Millionen Euro teure und 65 m lange Yacht »Lady M« von Alexej Mordaschow in Gewahrsam. Die Polizei habe in der ligurischen Hafenstadt Imperia »im Einklang mit den jüngsten EU-Sanktionen« sichergestellt, teilte der Regierungsberater Ferdinando Giugliano über den Onlinedienst Twitter mit. Mordaschow hatte mit seinem Stahlkonzern Severstal ein Vermögen gemacht und galt als der reichste Mann Russlands. Er ist auch TUI-Großaktionär.
Zudem wurde in San Remo die 40m - Yacht »Lena« des Oligarchen Gennadi Timtschenko beschlagnahmt, berichteten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos übereinstimmend. Die Frage ist nun, ob der italienische Staat nun für die erheblichen Unterhaltskosten der Yachten aufkommt.
Beide Schiffe gehören zu den eher kleinen Privatyachten die üblicherweise an der Riviera zu sehen sind. Seit vielen Jahren ist die italienische Riviera bevorzugter Hotspot für die Yachten russischer Milliardäre. Für die Gegend ist die Betreuung der Yachten ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. Es haben sich zahlreiche Servicebetriebe angesiedelt. Vermutlich haben viele der Sanktionen gegen russische Oligarchen heftige wirtschaftliche Folgen in der EU - insbesondere bei Arbeitnehmern, die mit der Pflege russischen Reichtums betraut sind. So werden auch die oft britischen Schiffsbesatzungen seit Anfang März nicht mehr bezahlt.
Vorgestern hatten Hamburger Behörden dementiert, sie hätten die Megayacht "Dilbar" (143 m) und drei weitere russische Yachten beschlagnahmt. Den Hafen dürften sie aber trotzdem nicht verlassen. Vielleicht ist das der sinnvollere Weg.
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