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Westlich der Riviera di Ponente schließt sich die weltbekannte Côte d'Azur an. Ihren Namen hat sie vom kristallblauen Wasser des Meeres, der typisch für diesen Küstenabschnitt ist. Denn vorherrschend sind hier felsige Küsten und Kiesstrände, die meist schnell tief abfallen. Zusammen mit dem klaren Sonnenlicht entsteht diese typische Farbe des Meeres.
Überquert man die Grenze bei Ventimiglia über das Kap Mortola Richtung Menton spürt man, dass sich der Habitus von Landschaft und Bebauung komplett ändert. Die Berge sind weniger bewaldet, die Felsen schroffer und höher. Sie französichen Seealpen enden hier plötzlich an der Küste. Die Landschaft ist aber deutlich intensiver bebaut als auf der italienischen Seite.
Richtung Westen folgen wundervolle Orte wie Menton, das protzende Fürstentum Monaco, das kleine, traumhaft hoch über dem Meer gelegene Bergdorf Eze-Village und natürlich die Hauptstadt der Côte d'Azur, Nizza. Westlich von Nizza folgen Antibes mit seiner wunderschönen Altstadt und dem riesigen Yachthafen sowie das mondäne Cannes. Im Hinterland von Cannes liegt die Parfümhauptstadt Grasse.
Im Vergleich zu Ligurien ist die Côte d'Azur deutlich quirliger, mondäner, hektischer. Der Autoverkehr ist oftmals eine Zumutung und die Südhänge der Côte d'Azur sind größtenteils zugepflastert mit villenartigen Privathäusern, umringt von großen Mauern. Von den Straßen sind die Häuser in der Regel uneinsehbar - Festungen. Auf den Straßen von Menton und Nizza geht es um das sehen und gesehen werden, erst recht aber in Monaco und Cannes. Allerdings gibt es in diesen Städten auch den Massentourismus. Menschen, die zumindest für einen Tag die europäische Glitzerwelt der Côte d'Azur erleben möchte. Extrem ist das vor dem Casino von Monte Carlo - mit der "Idiotenrunde". Sobald die Sonne untergeht und die Stadt in einem künstlichen Glitzerrausch versinkt, drehen hier die Luxusschlitten ihre Runden.
Etwas früher wurde das Cap Ferrat zu einem Ort der Begierde, als der belgische König Leopold II und die Familie Rothschild sich jeweils grandiose Villen dort errichten ließen. Die Villa Leopold wurde 2014 für 580 Mio. € verkauft, die Villa Ephrussi de Rothschild ist heute Museum.
Beim winterlichen Sonnenuntergang hat man vom Tête du Chien einen tollen Blick auf Monaco und die gesamte Küste. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.
So ursprünglich und authentisch wie das westliche Ligurien ist die Côte d'Azur nicht mehr. Alles ist internationalisiert. Keine geruhsame Plätze, keine einfachen und guten Restaurants und keine gemütlichen und preiswerten Bars. An der Côte d'Azur steht der hemmungslose Konsum im Mittelpunkt. Dabei war sie lange nicht der mondäne Platz. Ende des 19. Jahrhunderts waren das Sanremo oder Bordighera, vielleicht noch Nizza des zur damaligen Zeit italienisch war richtigen Aufschwung erlebte die Kutter Syrer erst durch die expressionistischen Maler, Matisse, Chagall oder Picasso. Und dann durch Grace Kelly und Jackie Onassis die Monaco in den sechziger Jahren das nötige Flair verliehen.
Das Fürstentum ist - wenn die pandemische Situation es so erlaubt - 2021 mehr denn je die Hauptstadt des Motorrennsport. "Die Organisation von drei Veranstaltungen durch das Fürstentum Monaco inkl. Monte Carlo innerhalb eines einzigen Monats wird für uns alle eine gute Nachricht sein", findet Christian Tornatore, Generalsekretär des Automobilclubs von Monaco. Der logistische Teil verspricht natürlich komplex, aber nicht unüberwindbar zu sein.