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Bussana Vecchia ist heute ein Ortsteil der Stadt Sanremo. Die mittelalterliche Ortschaft wurde durch ein Erdbeben im Jahr 1887 zerstört und von den Überlebenden Einwohnern verlassen. Bekannt
wurde Bussana Vecchia weil es seit den sechziger Jahren illegal von Künstlern, Kunsthandwerkern und Aussteigern besiedelt wurde. Der Ort wurde vermutlich zu römischer Zeit
begründet und ab dem zwölften Jahrhundert ausgebaut, nachdem die Grafen von Ventimiglia dort eine Burg errichtet hatten.
Am 23 Februar 1887 gegen 6:21 Uhr wurde die Region von einem Erbeben der geschätzten Stärke 6,5 der Richterskala erschüttert, bei dem etwa 2000 Menschen getötet wurden. Bussana
Vecchia wurde dabei weitgehend zerstört, die Überlebenden lebten einige Jahre in Hütten bevor weiter unten im Tal das heutige Bussana als Ortsteil von
Sanremo entstand.
Anfang der 1960 er Jahren gründete der Turiner Künstler Mario Giani in Bussana Vecchia eine internationale Künstlerkolonien. Während der Hippie Zeit kamen Künstler aus vielen Ländern, restaurierten die Häuser und errichteten Wasserversorgung und Abwassersysteme. Interessant war, dass sie die Häuser nicht etwa wieder vervollständigten, sondern in dem Zustand bewohnbar machten, wie sie das Erdbeben hinterlassen hat. Dies macht den besonderen Reiz des Ortes aus, weil man als Besucher einen Eindruck davon gewinnt, wie die Zerstörungen durch das Erbeben waren.
Natürlich wurde der Schutt im Laufe der Jahre zur Seite geschafft. Heute gibt es in Bussana Vecchia Künstlerateliers, einige Geschäfte, Restaurants und Bars. Um die 27 Künstler leben derzeit in Bussana Vecchia, viele andere kamen und gingen. In der Mehrzahl sollten die Ateliers eher als Kunsthandwerker bezeichnet werden. Wer Nippes liebt, der ist in Bussana Vecchia mit seinen Geschäften und Künstlerateliers sehr gut aufgehoben. Ansonsten besticht Bussana Vecchia eher durch seine Skurrilität.
Im Sommer ist Bussana Vecchia sehr überlaufen - insbesondere von italienischen Touristen. In der Mittagszeit sollte es auch wegen der Hitze eher gemieden werden. Einen Parkplatz gibt es nicht, geparkt wird entlang der Straße, die nach Bussana Vecchia führt. Am Ortseingang is ein Wendeplatz. Angenehmer ist es, den Ort ab Mitte September zu besuchen. Dann werden die Nerven weniger beansprucht.
Interessant ist die rechtliche Situation von Bussana Vecchia. Denn keiner der Hausbesitzer hat je Eigentum erworben, Stadt und Staat haben vielmehr mehrfach die Räumung des illegal besetzten Dorfes verfügt, die Räumung wurde allerdings niemals durchgesetzt. 2010 war der Club Mediterrane nie daran interessiert, den Ort als Ganzes zu erwerben und als Ferienressort auszubauen. Mit der Stadt Sanremo, zu deren Stadtgebiet Bussana Vecchia gehört wurde sogar ein Vorvertrag über den Erwerb des gesamten Ortes geschlossen. 1892 hatte der italienische Staat die bisherigen Eigentümer der Häuser von Bussana entschädigt und Ihnen einen neuen Ort erbaut. Mit der Entschädigung verloren die bisherigen Eigentümer ihr Eigentum an den italienischen Staat, der den gesamten Ort in der Folge aus dem Kataster strich. Die Sanremo konnte damit nicht über Bussana Vecchia als Eigentümerin verfügen. Für den Staat existiert Bussana Vecchia nicht mehr. Daher konnten auch die Hausbesitzer selbst durch Ersetzung niemals Eigentum erwerben, sondern sind lediglich Fremdbesitzer der Wohnungen, die sie bewohnen.
Von Dolcedo-Ripalta sind es über die Via Aurelia SS1 etwa 24km nach Bussana Vecchia.
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