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Die Gärten der Villa Hanbury (ital.: Giardini Botanici Hanbury) sind ein berühmter Botanischer Garten am Capo Mortola, zwischen der französichen Côte D’Azur und der italienischen Riviera di Ponente (westlichen Riviera) und gehört zu den schönsten Parkanlagen Italiens. Mit einer Ausdehnung von 18 Hektar beherbergt er eine riesige Anzahl an Blumen und subtropischen Pflanzen und ist ein Schmuckstück und ein Muss für alle, die sich für Botanik begeistern können. Der Garten ist terrassenförmig angelegt und grenzt in seinem unteren Bereich direkt ans Meer.
Sie entstanden ab dem Jahr 1867 aus der botanischen und naturalistischen Passion von Sir Thomas Hanbury, einem reichen britischen Teehändler. Hanbury (1832 - 1907) befand sich auf dem Rückweg von China - er lebte über 20 Jahre in Shanghai, wo die Hanbury Road nach ihm benannt ist - und machte Station im französischen Menton. Von dort aus machte einen Abstecher zum nahe gelegenen Kap Mortola. Als er dort den verfallenden Palazzo Orengo, eine Renaissancevilla, die im 16. und 17. Jahrhundert um einen alten mittelalterlichen Turm herum gebaut worden war, entdeckte, war er hingerissen von der herrlichen Lage am Meer. Er kaufte das Anwesen und ließ sich hier nieder.
Das hügelige, nach Süden zum Meer hin abfallende Terrain, ist typisch für die ligurische Küste. Die geschützte klimatische Lage des Capo Mortola, ursprünglich mit Olivenbäumen, Weinreben und Macchia bewachsen, war wie geschaffen für einen subtropischen Garten. So beschloss Thomas Hanbury, mit der Unterstützung seines Bruders Daniel Hanbury (1825–1875) einen botanischen Garten anzulegen. Als er 1869 die Arbeit an seinem Botanischen Garten aufnahm, gewann er den berühmten Heidelberger Gärtner Ludwig Winter (1846 - 1912) als Botanik-Experten. Winter widmete sich diesem Garten fünf Jahre lang und importierte zahlreiche Pflanzen aus Australien, Neuseeland und Kalifornien.
Beim Anlegen des Gartens wurde versucht, die historische Via Julia Augusta mit einzubeziehen. So verläuft heute der am besten erhaltene Teil der antiken Römerstraße Via Julia Augusta (Via Aurelia) durch den Garten. Ende der 1880er Jahre war der damals 40 Hektar große Park mit 2500 Pflanzenarten bereits international ein Begriff.
Der dritte, 1912 veröffentlichte Katalog enthielt bereits 5800 Arten. Thomas Hanbury starb 1907 und hinterließ seinem Sohn Cecil die Aufgabe, den Garten weiterzuführen. Nach dem Ersten Weltkrieg widmete sich Lady Dorothy, Cecil Hanburys Frau, dem Wiederaufbau des Gartens. Während des zweiten Weltkrieges wurde der Garten sehr vernachlässigt und sogar fast zerstört. Im Jahr 1960 erwarb der itailenische Staat den Komplex von den Erben, der dann im Jahr 1962 dem Internationalen Institut für Studien Liguriens übertragen wurde und darauffolgend im Jahr 1987, der Universität von Genua. Am 1. Juni 2006 wurde der Garten von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Der Garten umfasst 5800 verschiedene Arten von Zier-und Heilpflanzen sowie Obstbäumen. In Europa sucht er seinesgleichen.
Von Dolcedo-Ripalta sind es etwa 56 km zu den Gärten der Villa Hanbury. Über die Autobahn (Autobahnausfahrt Ventimiglia) brauchen sie etwa 50 min. Die Gärten sind jeden Tag ab 9.30 Uhr geöffnet, von Anfang November bis Ende Februar ist er Montags geschlossen. Die Gärten schließen zur Sommerzeit 18-19 Uhr, zur Winterzeit gegen 17 Uhr. Vom 20 März bis 30. Juni kostet der reguläre Eintritt 9,00 €, sonst 7,00 €.
Auch einen Besuch wert sind übrigens die privaten Gärten der Villa della Pergola in Alassio. Sie sind halb so groß, aber deutlich gepflegter.
Nach einem Besuch der Gärten sollten Sie auch kurz die Altstadt von Ventimiglia besuchen. Nach Westen hin können Sie einen Abstecher nach Menton machen.
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